Schlüsselrolle für OTC in Rostock bei Bergung von Munitionsaltlasten in der Ostsee

Nr.97/22  | 14.07.2022  | Europamv  | europa-mv.de

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat am Donnerstag den Ocean Technology Campus (OTC) in Rostock besucht. Wissenschaftsministerin Bettina Martin sieht in der Arbeit des OTC eine Schlüsselrolle bei der Munitionsbergung.

„Die Bundesregierung hat 2021 im Koalitionsvertrag ein Sofortprogramm für die Bergung und Vernichtung von Munitionsaltlasten aufgelegt und einen Bund-Länder-Fonds eingerichtet und mit 100 Millionen Euro solide finanziert“, erklärt Martin.

„Gleichzeitig ist uns bewusst, dass diese Mammutaufgabe nur im Verbund mit anderen Anrainerstaaten an Nord- und Ostsee bewältigt werden kann. Dem Ostseerat, in dem Deutschland seit 1. Juli 2022 den Vorsitz innehat, kommt daher eine besondere Rolle zu. Ich freue mich, dass die Bundesaußenministerin dem Thema der Munitionsaltlasten eine große Bedeutung beimisst und sich vor Ort ein Bild über die Arbeit des OTC macht.“

Es wird davon ausgegangen, dass in beiden Meeren rund 1,6 Millionen Tonnen alte Munition liegen. Diese Altlasten sind nicht nur ein Problem für die Umwelt, sondern gefährden lang- und mittelfristig auch Schifffahrt, Tourismus und Energiewirtschaft auf und an den heimischen Meeren. Die Bergung und Vernichtung der Munition ist eine Aufgabe, die Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird und neue, innovative technische Lösungen erfordert.

Im OTC werden unter Federführung des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung (IGD-R) wissenschaftliche und technische Methoden entwickelt, die eine Bergung der Munition möglich machen sollen. Dies geschieht unter Teilnahme unterschiedlichster wissenschaftlicher Disziplinen.

Die anwendungsorientierte Untersee-Forschungs- und Entwicklungsexpertise des Fraunhofer-OTC ist unbestritten und an der gesamten deutschen Ostsee- und Nordseeküste stark gefragt. Das Gesamtkonzept und dessen Umsetzung beinhaltet eine starke Hinwendung des OTC zum Thema Munitionsaltlasten in der Ostsee. Die betrifft die Weiterentwicklung von automatisierten Kartierungs- und Detektierungsverfahren durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Automatisierte mobile Unterwassersysteme werden dabei im Fraunhofer-eigenen seeseitigen Testgebiet im so genannten Künstlichen Riff vor Nienhagen (Seegebiet westlich von Warnemünde) getestet.

„Seit Kurzem arbeitet der `MV Kooperationsrat demokratischer Ostseeraum´. In diesem Gremium ist mit Prof. Uwe Freiherr von Lukas der Standortleiter des IGD in Rostock vertreten“, sagt Wissenschaftsministerin Martin. „So ist gesichert, dass auch in diesem Gremium für das Thema sensibilisiert wird. Die Bergung der Altlasten aus der Ostsee ist in unser aller Interesse. Mit dem OTC haben wir in Rostock eine starke Forschungseinrichtung, die dabei wichtige Arbeiten leisten wird.“

 


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